27.03.2015
Nachdem wir das ernüchternde Ergebnis von dem
Gespräch mit der Gemeinde verdaut haben, steht nun unser dritter Besuch in
Mülheim-Kärlich bei Massa auf dem Programm. So langsam fühle ich mich dort
schon Zuhause... :-)
Diesmal machen wir uns an einem Samstag morgen auf den Weg ins Musterhausdorf.
Wir sind ziemlich aufgeregt - immerhin sollen wir ja heute das Angebot für
"unser" Haus vorgelegt bekommen. Und dann ist ja auch noch der
Finanzberater dabei! Die alten Zweifel, ob wir uns das wirklich leisten können,
sind wieder da.
Nachdem wir zur verabredeten Zeit angekommen sind, stehen wir uns erstmal zehn
Minuten die Beine in den Bauch ohne, dass irgendwas passiert oder unsere
Beraterin auftaucht. :-(
Wir verlieren schon langsam die Hoffnung als ein netter Herr auf uns zukommt
und fragt, ob wir zufällig auf ihn und seine Kollegin warten würden. Er stellt
sich uns als der angekündigte Finanzberater vor und klärt uns auf, dass wir uns
heute in Musterhaus 2 treffen und unsere Beraterin dort schon längst auf uns
wartet.
Nachdem also dieses Missverständnis geklärt ist, gehen wir schnell rüber und
treffen endlich auch unsere Massa-Beraterin.
Das heutige Treffen nimmt nun leider eine kleine, nicht ganz so positive
Wendung.
Anfangen tut es damit, dass unsere Beraterin uns das Angebot in groben Zügen
vorstellt und im Anschluss stellt der Finanzberater ein Finanzierungsbeispiel
auf. Dafür müssen wir natürlich erst einmal wieder einige Angaben machen und
dann halten wir kurz die Luft an. Lacht er oder nicht?
Nein, er tut es nicht! Im Gegenteil! Er meint, wir hätten die besten
Voraussetzungen und eine Finanzierung bei uns wäre überhaupt kein Problem.
Jetzt endlich lösen sich auch unsere letzten Bedenken in Luft auf! :-)
Klar, auch hier hat, wie schon einmal erwähnt, die Bank das letzte Wort aber
wenn ein Finanzberater, dessen täglich Brot sowas ist, es nicht weiß - wer
dann?!?
Bis dahin läuft auch alles prima. Wir bekommen die Visitenkarten des
Finanzberaters in die Hand gedrückt mitsamt einer Informationsmappe über das
Unternehmen, bei dem er tätig ist und schon verabschiedet er sich zu einem
nächsten Termin.
Alles in allem aber kann man sagen, dass er einen sehr netten, umgänglichen und
auch seriösen Eindruck gemacht hat. Ich denke, bei ihm werden wir in guten
Händen sein.
Nun sind wir also wieder allein mit unserer Verkaufsberaterin und nachdem das
Gespräch noch ein wenig weiter ging, legt sie uns plötzlich einen Kaufvertrag
für das Haus vor, mitsamt allen Anlagen und der Bauleistungsbeschreibung. Sie
würde jetzt mal eine Zigarette rauchen gehen, in der Zeit könnten wir uns das
durchlesen und im Anschluss könnten wir dann unterschreiben.
Äääh, nein........
Wir nutzen lieber die Zeit, in der sie rauchen ist, um uns auszutauschen und
darüber zu sprechen, was wir von der ganzen Sache halten und denken.
Wir haben ja schon so einiges gelesen über die "Verkaufstaktik" von
Massa, sind wir etwa jetzt nahe dran, auch darauf reinzufallen??
Unsere Beraterin kommt dann auch wieder und fragt, ob wir schon alles gelesen
hätten und hat sogar schon eine Flasche Sekt im Gepäck zum Anstoßen.
Tja, leider müssen wir sie jetzt enttäuschen. Ich sage ihr, dass wir ganz
sicher nicht jetzt und hier unterschreiben werden und frage, ob wir uns die
Unterlagen mit nach Hause nehmen dürfen um noch einmal über die Sache zu
schlafen und uns die Dokumente in aller Ruhe durchzulesen.
Ihre Begeisterung hält sich in Grenzen und sie erzählt uns, dass sie eigentlich
keine Unterlagen aus dem Haus geben.
Okay, aus Verkäufersicht kann ich das vielleicht verstehen aber hallo?? Wir
kaufen hier keinen Toaster sondern ein Haus! Und das kostet nicht wenig Geld -
solch eine Investition wollen WIR uns zumindest gut überlegen! Und wir
unterschreiben ganz sicher auch keinen Vertrag ohne ihn vorher in Ruhe
durchzulesen!
Unsere Beraterin scheint aber zu merken, dass sie mit Druck bei uns nicht
weiterkommt und gibt uns die Unterlagen mit. Sie lenkt auch ein und meint, dass
sie uns verstehen könne und selbst wohl nicht anders reagieren würde.
Allerdings ist uns zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass wir das Haus wollen.
Wir wollen halt nur die Möglichkeit, uns alle dazugehörigen Unterlagen in Ruhe
durchzulesen und Unklarheiten/Fragen vor Unterschrift zu klären. In meinen
Augen eine völlig normale Handlung.
Wir versichern ihr, dass wir auf jeden Fall wiederkommen und so machen wir
einen weiteren Termin fünf Tage später aus, diesmal zur Vertragsunterzeichnung
(sofern wir nichts finden, was dagegen spricht).
Mit einem scheinbar etwas mulmigen Gefühl und den Unterlagen im Gepäck lässt
unsere Massa-Beraterin uns also ziehen. Und den Sekt durften wir auch schon
mitnehmen.
Ich muss hier ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Verhalten von Massa bzw. den
Verkäufern nicht gut finde. Natürlich weiß ich, dass sie verkaufen müssen -
immerhin leben sie von den Provisionen. Aber potentielle Kunden unter Druck zu
setzen finde ich einfach nicht gut.
Ich denke auch, wenn unsere Beraterin nicht eingelenkt und uns die Unterlagen
nicht mitgegeben hätte, wir hätten dort kein Haus gekauft.
Ich kann hier nur jedem raten, sich nicht überrumpeln zu lassen! Besteht darauf
(sofern ihr euch nicht vorher eh schon 100% sicher seid), euch die Unterlagen
in Ruhe durchzulesen und evtl. nochmal eine Nacht darüber zu schlafen.
Ein Haus zu kaufen ist im besten Fall eine Entscheidung fürs Leben und kostet
eine Menge Geld - da sollte man sich ganz sicher nicht unter Druck setzen
lassen oder sich zu einer Unterschrift genötigt fühlen!
Nichtsdestotrotz muss ich trotz dieser kleine, nicht so schönen Episode sagen,
dass wir nach wie vor von Massa überzeugt sind. Man darf sich halt nur nicht
alles gefallen lassen! :-)
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