Wenn man dachte, ein Haus zu bauen sei schwer, dann wird man
spätestens an dem Punkt "Einrichten und Dekorieren" eines Besseren
belehrt…
Anfangs ist man noch gutgläubig und denkt: Prima, wir haben ja
eigentlich fast alles und das bisschen, was wir noch brauchen, das holen wir
einfach!
Die Realität sieht irgendwie anders aus…
Da steht man nun inmitten seiner ganzen Umzugskartons, öffnet
einen nach dem anderen und ist sich bei 95% sicher: DAS kommt mir garantiert
NICHT mehr in die Bude!!! :-O
Also, zurück auf Anfang. Innerhalb kürzester Zeit steht man quasi
ohne alles da, sozusagen nackt.
Es greift Plan B: "was wir noch brauchen, holen wir
einfach!".
Gesagt, getan - es geht also los, von einem Einrichtungshaus ins
nächste, ins übernächste und wieder zurück ins erste.
Viele Sachen sind schön, jedenfalls in den Wohnungen von
anderen.Bei uns nicht.
Und außerdem: DAS soll xxx EUR kosten??? Nicht mit uns!
Am Ende eines langen Shopping-Tages steht man also wieder mit
leeren Händen und vollkommen desillusioniert da.
Es gibt auf diesem Planeten einfach nichts, was uns gefällt. Oder
preislich angemessen wäre.
Wir werden ewig in einem kahlen Haus leben.
Ich weiß es.
Das einzige, was recht gut geklappt hat, war der Kauf von neuen
Möbeln.
Da haben wir eigentlich immer schnell das Passende gefunden. Jetzt
fehlt auch nicht mehr viel, zum Glück! :-)
Im Übrigen habe ich total vergessen, von dem Besuch des
Bankgutachters zu erzählen.
Im Vorfeld hatten wir uns da ja total verrückt gemacht und waren
uns eigentlich sicher, dass wir die Schlussrate unseres Darlehens niemals
ausgezahlt bekommen würden.
In der Realität war der Besuch ganz easy und schnell erledigt. Der
Gutachter war ziemlich locker und ungefähr in unserem Alter. Er ist einmal
durchs Haus gegangen, hat 1 oder 2 Fotos gemacht und das wars dann auch schon.
Zwei Wochen später hatten wir das Geld auf dem Konto. :-D
Hat also alles prima geklappt!
Ansonsten fehlen uns immer noch die Duschwände.
Mittlerweile liegt uns aber immerhin ein Angebot vor. Wir sind
allerdings noch am überlegen, was wir machen da uns die Montagekosten extrem
hoch vorkommen.
Patrick will in der kommenden Woche mal mit der Firma sprechen, ob
es möglich ist, die Montagekosten durch "Anpacken" etwas zu
reduzieren.
Na sehen wir mal… Allerdings gehen wir auch fast davon aus, dass
es bei anderen Firmen nicht wesentlich günstiger sein wird. Und da die
Lieferzeit für die Wände nach wie vor bei 6-8 Wochen liegt, möchte ich jetzt
schon gern in die Pötte kommen. Sonst haben wir Weihnachten immer noch keine
komplette Dusche… :-(
Unser Sanitär- und Heizungsmensch ist jetzt endgültig mit allen
(Rest-)Arbeiten fertig.
Das einzige, was fehlt ist die Schlussrechnung.
Ehrlich gesagt nervt mich das - man muss ständig immer einen
Betrag X im Kopf behalten, den man zurücklegen muss damit man die Rechnung,
wenn sie denn mal kommt, zahlen kann.
Ich hasse sowas!
Bis die Rechnung gezahlt ist, kann ich auch keinen mentalen Haken
an dieses Gewerk machen denn es fühlt sich einfach immer noch so an, als wäre
die Sache nicht abgeschlossen.
Fürchterlich…
Die Umzugskisten haben wir auch noch nicht alle ausgeräumt. Wie
zuvor schon erwähnt, viele sind auch direkt auf den Dachboden gewandert.
Andere konnten wir noch nicht ausräumen weil uns noch die
passenden Möbel dazu fehlten/fehlen.
Und dann gibt es noch "diese bestimmten" Kartons - die,
die rumstehen und an denen man ständig vorbeischleicht und denkt, dass man
langsam mal reingucken müsste und irgendwie kann man die Sachen ja noch
gebrauchen aber irgendwie auch nicht…
Meine Vermutung: sie werden sich den anderen Kisten anschließen
und alle auf dem Dachboden landen. ;-)
Obwohl wir noch einige Arbeiten im Haus erledigen müssen (nur
Kleinigkeiten, immer noch…) fängt es langsam an, dass ich unruhig werden, wenn
ich raus gucke.
Mich stört es irgendwie, dass es ums Haus rum noch so nach
Baustelle aussieht. Vor allem weil das Haus noch "so hoch" ist - die
Bodenplatte ist schließlich auf den Boden gesetzt und dadurch müssen wir immer
noch über Paletten klettern, um rein zu kommen.
Ich hätte gern eine Terrasse, und einen Eingang - und bei der
Gelegenheit kann man ja auch ums Haus rum aufschütten und direkt eine Hecke als
Abtrennung zu den Nachbarn pflanzen.
Hach ja……..
Wir werden sehen, wie und wann es weitergeht.
Trotz aller interner (mentaler) Motivation ist die körperliche Schwäche
momentan größer.
Man merkt halt, dass ein verdammt anstrengendes Jahr hinter einem
liegt.
Zudem muss Patrick momentan Überstunden machen wie blöde - es
bleibt also auch kaum Zeit, im Haus aktiv zu werden.
Aktuell sind wir einfach froh, wenn wir zuhause sind und einen
ruhige Abend verbringen können oder wenn wir uns endlich wieder mit Freunden
und Familie und Hobbys beschäftigen können.
Ganz manchmal hat man das Gefühl, man wäre tatsächlich 1,5 Jahre
von der Außenwelt abgeschnitten gewesen und müsste jetzt alles nachholen. ;-)
Das
Gute ist: es läuft uns ja nichts weg!
:-)