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Dienstag, 7. Juni 2016

Ein zweiter Rückblick – Fazit Teil II

Jetzt, unmittelbar vor der Hausstellung, wird es nochmal Zeit für einen zweiten Rückblick und eine kleine Zusammenfassung, was in dem zweiten halben bzw. fast dreiviertel Jahr so alles passiert ist.
Irgendwie hat man das Gefühl, das war gar nicht sooo viel - aber jetzt, wenn ich zurück denke um meine Gedanken für diesen Beitrag zu ordnen, fällt einem auf, dass doch eine ganze Menge geschafft worden/passiert ist.

Kurz nach meinem letzten Rückblick, den ich nach unserem Architektentermin geschrieben habe, konnten wir unsere Wohnung verkaufen.
Ein echter Glücksfall denn dadurch hatten wir diesen Ballast schonmal nicht mehr an den Hacken, vor allem weil der Unterhalt auch nicht günstig war und mit den anstehenden Sanierungen dieses und nächstes Jahr nochmal steigen würde.
Jedoch rate ich definitiv davon ab, die aktuelle Wohnung/Haus zu kündigen oder zu verkaufen, während der Hausbau noch in der Mache ist - die Erfahrung hat uns gelehrt, dass sich der ganze Entstehungsprozess einfach oftmals unheimlich in die Länge zieht und nicht selten haben wir von Bauherren gelesen/gehört, die plötzlich ohne Bleibe da stehen weil sie einfach die Wohnung zu früh gekündigt haben.
Wir waren bzw. sind in der glücklichen Lage, dass wir übergangsweise zur Familie ziehen konnten, andernfalls hätten wir die Wohnung auch damals noch nicht verkauft.

Im Oktober konnten wir nach einigen Wirrungen mit dem Architektenbüro dann auch endlich das Bodengutachten für unser Haus beauftragen.
Um ehrlich zu sein - wir sind nicht wirklich überzeugt davon, dass so ein Bodengutachten tatsächlich was bringt. Hierbei werden lediglich an zwei Stellen auf dem Grundstück Probebohrungen durchgeführt deren Ergebnisse ja nun alles andere als repräsentativ sind.
So wurde bei uns z. B. festgestellt, dass ab einer Tiefe von x-Metern Fels kommt. Tja, beim Ausschachten entpuppte sich dieser "Fels" aber nur als ein großes Stück Bruchstein, der Rest bestand aus leicht lehmigem Boden.
Was ich damit sagen will: Nur weil an den zwei Stellen dieses und jenes festgestellt wurde, heißt es noch lange nicht, dass der restliche Untergrund vom Haus genauso aufgebaut ist. Diese Offenbarung erhält man tatsächlich erst dann, wenn der Tiefbauer seine Baggerschaufel im Erdreich versenkt und das Innere nach außen kehrt…
Um diese Erkenntnis reicher und knapp 700 EUR ärmer, haben wir trotzdem das Gutachten selbst Anfang November erhalten und konnten es anschließend entsprechend weiterverteilen…

..zum Beispiel auch an unseren Architekten der wiederum das Gutachten an die Vermesserin schickte damit all die Leute ihre Arbeit verrichten und Pläne und Zeichnungen erstellen konnten.
Das Ende vom Lied war der fertige Bauantrag, den wir Mitte November beim Bauamt einreichen konnten, damals noch in der Hoffnung, diesen evtl. sogar noch vor Weihnachten genehmigt zu bekommen (was natürlich nicht klappte).

Gleichzeitig fingen wir an, uns auf die Suche nach einem gescheiten Tiefbauer zu machen, der uns im Idealfall auch die Bodenplatte erstellen könnte.
Lange Rede, kurzer Sinn: wir fragten vier Firmen an, zwei meldeten sich gar nicht mehr und zwei Angebote haben wir erhalten.
Wir entschieden uns schnell für eines von beiden und sind mit unserer Wahl bis heute zufrieden, die Arbeiten wurden von der Firma Scholko zu unserer Zufriedenheit ausgeführt, was auch die erfolgreiche Abnahme der Bodenplatte nochmal von offizieller Seite bestätigte. :-)

Während wir also „Such- und Find einen Tiefbauer“ spielten, passierten auch noch einige andere Dinge gleichzeitig. Es wurde echt mal etwas stressig. :-O
Zum Beispiel bekamen wir, kurz nach dem Einreichen des Bauantrages, die Einladung zur Bemusterung bei Mobau-Wirtz in Hückelhoven.
Ebenso meldete sich die Firma Impuls Küchen für die Küchenplanung – von Massa gab es damals bei der Vertragsunterzeichnung ja einen Gutschein für eine Küche im Wert von ca. 2700 EUR.
Aber das wahrscheinlich langwierigste Thema, was zu diesem Zeitpunkt seinen Anfang nahm, war der Punkt „Statik für die Bodenplatte“.
Ich will mich jetzt nicht lange an der Beschreibung dieser Punkte aufhalten (die Details könnt ihr alle in den jeweiligen Blogbeiträgen nachlesen), nur soviel will ich sagen:
Von der Bemusterung waren wir, hingegen der Meinung einiger anderer Bauherren, ganz angetan. Wir hatten einen netten Berater, der Tag an sich war relativ relaxed und wir waren innerhalb eines halben Tages durch mit dem Thema.
Allerdings können wir auch verstehen, dass Leute, die einen wirklich weiten Anfahrtsweg haben und an einen vielleicht nicht so netten Berater geraten, weniger begeistert sind.

Das Thema „Impuls Küche“ war hingegen ein absoluter Reinfall in unseren Augen.
Die Preisgestaltung dieses Unternehmens gehört in die unterste Schublade und auch der Gutschein kann dies nicht mehr rausreißen – wir haben ihn schlussendlich auch verfallen lassen und uns unsere Küche bei einem Möbelhaus vor Ort ausgesucht und bestellt.
Zwar haben wir von anderen Bauherren gehört, die den Gutschein bei Massa in eine Gutschrift umwandeln konnten aber dies haben wir so nicht durchbekommen.
Und bevor wir uns deswegen lange streiten (bezahlt haben wir den Gutschein ja so oder so), haben wir ihn einfach verfallen lassen, dafür aber auch weniger Nerven gelassen.

Der schlimmste Punkt war jedoch das Thema Statik für die Bodenplatte.
Hierbei sind wir das erste Mal so richtig mit der Massa-Philosophie (Aussitzen, an Fachabteilung verweisen oder versprechen, das Thema zu klären und sich dann nicht mehr zu melden) aneinander geraten.
Der Ingenieur, den wir mit der Erstellung der Statik beauftragt haben, ist auch an seine Grenzen gekommen. Sein Fazit: so ein schlechter Informationsfluss ist ihm noch nie untergekommen!
War uns ganz schön peinlich – aber schlussendlich hat es dann doch geklappt (wen es genauer interessiert, den langen Leidensweg könnt ihr ebenfalls in den damaligen Blogbeiträgen nachlesen).

Das Jahr abgeschlossen haben wir dann mit unserem Umzug. In der ersten Januar-Woche mussten wir die Wohnung räumen und sind mit Sack und Pack zu meiner Tante gezogen.

Nachdem wir Ende Januar endlich die Baugenehmigung erhalten haben, ging es dann auch recht fix und wir bekamen nach und nach den Energieausweis für unser Haus sowie die komplette Hausstatik.
Dies mussten wir noch nachreichen beim Bauamt zusammen mit der Baubeginnsanzeige und dann konnte es Ende März tatsächlich endlich losgehen!

Innerhalb kürzester Zeit wurde die Baugrube ausgehoben, geschottert, verdichtet, wir haben ein Schnurgerüst gezimmert und anschließend kam endlich unsere Bodenplatte!
Die darauffolgende Abnahme durch den Bauleiter von Massa verlief ohne Probleme, wir bekamen letzte Tipps für den Tag der Hausstellung mit auf den Weg und schon stand plötzlich das von Massa-Bauherren vermutlich meist gehassteste Thema auf dem Programm: der Stelltermin!

Auch hier erwischte sie uns wieder, die Massa-Philosophie (Versprechungen, die nicht eingehalten wurden, aussitzen, Verzögerungstaktiken)…
Am Ende jedoch bekamen wir durchaus eine sehr positive Überraschung serviert – und zwar einen Stelltermin einen Monat früher als geplant!! JUHU! :-D
Damit hatten wir nicht wirklich gerechnet, vor allem, weil man doch sehr viele negative Berichte zu lesen/hören bekommt (aber gut, man sollte auch immer bedenken, wie viele Häuser Massa im Jahr verkauft und baut und wie viel Negativ-Kommentatoren auftauchen – ich denke, das steht in keinem Verhältnis). Umso besser! :-D

Was dann folgte ist am ehesten zu vergleichen mit einem kleinen Marathon.
Wir kauften eine Küche, kümmerten uns um eine Heizung inkl. Lüftungsanlage und Sanitärinstallation, beantragten eine Straßensperrung, planten die Verkabelung unseres Häuschens, beantragten den Strom- und Gasanschluss und organisierten (bzw. tun es derzeit noch) das Richtfest.
Das ist echt das Tückischste: erst wartet man und wartet und wartet und ärgert sich, dass Massa einen warten und warten und warten lässt und dann – ZACK! – geht es plötzlich ganz schnell und von jetzt auf gleich wird einem bewusst, was alles noch fehlt und gemacht werden muss!!! :-O
Und wieder einmal beherzigten wir den Rat meines Vaters, den er uns zu Beginn unseres Bauvorhabens gegeben hat: einfach einen Schritt nach dem Anderen.
So einfach und doch einfach Gold wert – auch wenn es in manchen Situationen schwierig ist, sich dran zu halten. ;-)

Soviel nun zum technischen Ablauf der ganzen Sache.

Kommen wir jetzt also zu unserem persönlichen Eindruck.
In erster Linie müssen wir sagen, dass wir bis hier hin recht relaxed durch das „Abenteuer Hausbau“ gerutscht sind. Auch wenn es den ein oder anderen Grund zum Ärgern gab, uns kleinere Hiobsbotschaften erreichten oder auch mal was einfach gar nicht funktionieren wollte – bis jetzt hat sich immer alles irgendwie zum für uns Positiven geklärt.
Auch wenn man manchmal die Zähne zusammenbeißen und hartnäckig bleiben musste – meist lohnt es sich.
Wir empfinden das „Abenteuer Hausbau“ immer noch als aufregend und fordernd, haben aber bis jetzt nach wie vor nicht den Spaß daran verloren.
Übermorgen kommt unser Haus und dann sehen wir endlich live und in Farbe, was wir uns nun schon so lange in unseren Köpfen ausgemalt haben.
Ich würde sagen, „Aufregung“ ist nicht einmal ansatzweise das, was unseren aktuellen Gemütszustand auch nur annähernd beschreibt. ;-D

Ein weiterer persönlicher Eindruck: wir haben uns zu Beginn unseres Bauvorhabens mit Massa dazu entschlossen, die einzelnen Gewerke selbst zu vergeben.
Auch wenn es oft (sehr oft) eine nervige Rennerei bedeutet, man viel telefonieren und Emails schreiben und sich eingehend mit diversen Themen beschäftigen muss – es lohnt sich.
Vielleicht nicht einmal unbedingt finanziell (nicht überall zumindest) aber es lässt einem einfach die Freiheit, selbst zu entscheiden und zu planen.
Ja, man muss viel koordinieren und sich um wirklich alles kümmern aber man macht es, wie man es MÖCHTE.
Mit Massa bauen bedeutet sowieso, sich um alles selbst zu kümmern – dann kommt es auf drei Sachen mehr auch nicht mehr an. ;-)


Wir jedenfalls sind trotz Mehrarbeit und dem ein oder anderen kleinen oder auch großen Aufreger immer noch absolut zufrieden mit unserer Entscheidung und würden es beim zweiten Mal nicht anders machen.

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